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Das sozio-kulturelle Zentrum Ex-Steffi

Die Ex-Steffi ist ein sozialer, politischer und kultureller Ort. Ein Freiraum, der nun schon seit 13 Jahren durch eine Vielzahl von unkommerziellen Veranstaltugnen wie Konzerte, Partys, Vorträge usw. ein unverzichtbarer Bestandteil der Kalrsruher Kulturszene ist. Außerdem ist sie ein Ort für Bandproben, Gruppentreffen, Sportgruppen, regelmäßigen "Volxküchen" u.v.m.

Die vielzähligen NutzerInnen und BewohnerInnen tragen dieses Projekt mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz und Engagement selbstorganisiert, unhierarchisch und unabhängig von öffentlichen Geldern. Neben den öffentlichen Räumen bietet das Haus auch Wohnraum für ca. 25 Personen. Das Ziel der BewohnerInnen ist es, "einen Freiraum zu haben, in dem wir befreit vom Zwang zum Konsum und selbstverwaltet unsere Alternativen einer herrschaftsfreien Gesellschaft leben können". Zudem geht es auch darum, die gesellschaftliche Isolation zu brechen und mit vielen Menschen zusammen zu leben.

Zur Geschichte der (Ex-) Steffi

Die Geschichte der (Ex-)Steffi begann 1990 mit einer Hausbesetzung in der Karlsruher Innenstadt. Die illegale Situation währte ganze 25 Tage, bis sich Hausbesitzer und BesetzerInnen auf einen Nutzungsvertrag einigten und damit die Besetzung legalisierten - schließlich stand das Gebäude seit 13 Jahren leer und eine anderweitige Nutzung war nicht abzusehen.

Nach sieben Jahren Nutzungsvertrag für die "Steffi" sollte dieses Gebäude in der Stephanienstr.60-64 einem Altenheim weichen, deshalb wurde mit der Stadtverwaltung ein Nutzungsvertrag für das heutige Gebäude ausgehandelt. Seit 1997 besteht das daraufhin zu "Ex-Steffi" umgetaufte Zentrum in der Schwarzwaldstr. 79. Allerdings war der Nutzungsvertrag für dieses Gebäude auf zweimal drei Jahre befristet. Anfang 2003 kündigte die Stadt an, nach Ablauf dieser Zeit den Vertrag nicht zu verlängern. Dabei sollte es bleiben, obwohl es der Stadt nach eigenen Angaben nur ums Prinzip geht: es gibt keine anderen Pläne dafür. Obwohl in den letzten sechs Jahren 220.000 Euro Miete bezahlt wurden und die Stadt keine andere Nutzung plant will sie das Gebäude ohne Not abreißen lassen.

Lebendige Karlsruher Subkultur

Die Ex-Steffi ist seit ihrem Bestehen ein fester Bestandteil der Karlsruher Subkultur. In der Ex-Steffi fanden unzählige Konzerte und Partys statt, mit manchmal über 1000 BesucherInnen. Es gibt und gab politische Veranstaltungen und Informationsabende. Politische Gruppen und Initiativen können sich hier mietfrei treffen, ebenso befindet sich der Infoladen Karlsruhe in der Schwarzwaldstr. 79. Jeden Donnerstag findet die Volxküche statt, welche veganes und vegetarisches Essen zum Selbstkostenpreis anbietet. Außerdem dient das fast täglich geöffnete Cafe unzähligen Menschen als sozio-kultureller Treffpunkt. Um diese ganzen Möglichkeiten unkommerziell und selbstverwaltet zu verwirklichen, arbeiten alle Beteiligten ehrenamtlich und unentgeldlich.

Demonstrationen, Aktionen und Gespräche

Vom 4.9.2003 bis 7.9.2003 fanden Aktionstage für den Erhalt der Ex-Steffi statt, an denen sich mehrere Hundert Menschen beteiligten. Zwei Tage nach Auslaufen des Nutzungsvertrages fand unter demselben Motto die "Einheizfeier" statt, bei der etwa 1000 Menschen waren. Weitere zwei Tage später, am 4.10.03 demonstrierten rund 500 Menschen in der Karlsruher Innenstadt für den Erhalt des Zentrums. Auch an Silvester gab es wieder eine Demonstration mit ca. 500 Menschen. Trotz dieses großen Zuspruchs bleibt die Stadtverwaltung weiterhin bei ihrem Ziel, das sozio-kulturelle Projekt zu vertreiben.

Mit der Stadtverwaltung fanden in den letzten Monaten immer wieder Gespräche statt, die aber immer wieder daran gescheitert sind, daß die Stadtverwaltung auf eine erstatzlose und schnelle Herausgabe des Gebäudes bestand. Eine Lösungsmöglichkeit wäre auch die Vertragsverlängerung bis Baubeginn. Mit den Künstlerhäusern in der Kulturoase wurde dies im Dezember bereits vereinbart, mit der Ex-Steffi jedoch verweigert die Stadtverwaltung diesbezügliche Gespräche. So kam es dazu, daß Anfang Februar für dieses eine Gebäude in der Kulturoase die Räumungsklage eingereicht wurde. Gleichzeitig gibt es seit diesem Zeitpunkt vorsichtige Anzeichen für eine Kompromissbereitschaft seitens der Stadt.

Auf der Suche nach einer Lösung machten die BewohnerInnen der Ex-Steffi bereits mehrere Vorschläge für ein Ersatzgebäude - während die Stadtverwaltung im Dezember öffentlich bekanntgab, keine Gepräche über Ersatzgebäude zu führen. Bis heute blieb sie bei dieser Aussage.

(Stand 15. Februar 2004)