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Initiative Kulturoase Neue Perspektiven hinterm Hauptbahnhof  
 
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Die Ateliergemeinschaft Hinter dem Hauptbahnhof

.. setzt sich aus Absoventen der Kunstakademien Karlsruhe, Stuttgart, Berlin und anderen Orten zusammen. Alle 26 Mitglieder sind hauptberuflich auf dem künstlerischen Sektor tätig. Die Werke und Arbeiten der einzelnen KünstlerInnen decken ein breites Spektrum künstlerischen Schaffens in Form aller Sparten der Malerei, der Bildhauerei, Installationen, Objekten, Photografie und Video / Multimedia sowie auch interdisziplinären Projektarbeiten ab. Die Professionalität und auch Qualität der Ateliergemeinschaft spiegelt sich neben zahlreichen regionalen und auch nationalen Ausstellungen in Museen, Galerien und Kunstvereinen, sowie verschiedenen Publikationen in der Fachpresse, auch darin wieder, daß viele Mitglieder Stipendiaten der Kunststiftung Baden-Württemberg und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sowie Preisträger verschiedenster nationaler und internationaler Kunstpreise und privater Kunststiftungen sind.

Neben einzelnen Ausstellungen in den jeweiligen Ateliers veranstaltete die Ateliergemeinschaft jeweils im September 1995, sowie 1998 die ersten und zweiten Offenen Ateliers. Neben dem Ziel, den BesucherInnen einen umfassenden Einblick in das Entstehen von Kunstwerken zu geben, stand stets auch das Thema "zukünfitge Ateliersituation" im Mittelpunkt der Veranstaltungen.

Offenen Ateliers 2002 und 2003

Die "Offenen Ateliers" bieten der Öffentlichkeit einen unmittelbaren und äußerst vielfältigen Kunstgenuß. Besonderheit der Offenen Ateliers 2002 waren das "Straßburg-Karlsruhe-Projekt". Hierzu hatten die einzelnen Künstler jeweils ein oder meherer Künstler insbesondere aus Straßburg aber auch aus dem Elsass, Basel und anderen Nachbarregionen eingeladen, in ihren Ateliers auszustellen und teilweise auch gemeinsam Projekte zu erarbeiten. Mit diesem Blick über die Grenzen hinweg sollte das damalige Engagement der Stadt Karlsruhe für eine Bewerbung als "Europäische Kulturhauptstadt Straßburg / Karlsruhe" aktiv unterstützt werden. Der bestehende interkulturelle Austausch zwischen den beteiligten Ländern wurde intensiviert. Das künstlerische Spektrum der 26 Künstler und ihrer eingeladenen Gastkünstler umfasste Photo, Skulptur, Installationen, Performance, Film und Malerei. Mit mehr als 3000 BesucherInnen in zwei Tagen war der Erfolg überwältigend. Die BesucherInnen setzten damit ein weiteres Zeichen für den Erhalt des Gebäudeareals.

Bei den Offenen Ateliers 2003 vom 20. - 21. September war die Kunststiftung Baden-Württemberg zu Gast in den Ateiliers Hinterm Hauptbahnhof. In Zusammenarbeit mit der Kunststiftung wurden Künstler eingeladen, die im Laufe der 25 Jahre Kunststiftung deren Stipendium verliehen bekommen haben. Das gemeinsame Ausstellungsprojekt sollte wiederum ein Beitrag zur Unterstützung der Bewerbung Karlsruhes als Europäische Kulturhauptstadt 2010 sein.

Selbstverwaltetes Atelierzentrum

In der Stadt Karlsruhe mit ihren spezifischen und renomierten Einrichtungen wie der Akademie der Bildenden Künste, Hochschule für Gestaltung, ZKM muß es auch Orte und Objekte geben, in denen wir unser Konzept für ein selbstverwaltetes Atelierzentrum mit Ausstellungsräumen, Gastateliers und gemeinsamen Werkstätten weiterhin verwirklichen können. Die Formulierung eines politischen Willens für ein Weiterbestehen unseres Atelierzentrums könnte ein Richtungsweisender Schritt für den Erhalt der künstlerischen Vielfalt in Kalrsruhe sein.

Wie alles begann: Von der IWKA..

Vor ca. 20 Jahren beschlossen einige Kalrsruher Künstler sowie Studierende an der Karlsruher Kunstakademie, die schon seit längerem zu Teilen leerstehenden Räumlichkeiten des "Hallenbaus A" in der ehemaligen IWKA in der Lorenzstraße für sich als Arbeitsraum / Altelier zu nutzen. Mit den Jahren kamen immer mehr Künstler hinzu. Mietverträge mit damaligen Eigentümern (St. Vincencius Krankenhäuser etc.) sowie mit dem Kulturreferat der Stadt Karlsruhe, welche für Künstler Atelierflächen angemietet hatten und diese dann weiter vermieteten, wurden geschlossen. Eine der größten Zwischennutzungen eines ehemaligen Industriegeländes durch Künstler im Süddeutschen Raum nahm ihren Weg. Die Künstler richteten sich innerhalb der Industriebrache für sie funktionierende und kostengünstige Ateliers- und Ausstellungsflächen her und initiierten zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen. Herausragend war hier sicherlich der "1. und 2. Arbeitsbericht" (1. Preis des Kunstfonds e.V., Bonn) und das Projekt "99,9999999999999% aus leerem Raum" während der World Games 1989. Ein Konzept für den "Kunstraum IWKA" entstand. Die Ateliergemeinschaft IWKA wurde zu einem festen Bestandteil im kulturellen Stadtbild. Über fast zwei Jahrzehnte hinweg stand dabei die Problemlösung "innerstädtische Industriebrache IWKA" immer im Mittelpunkt bei Stadtplanung, Gemeinderat, verschiedensten Interessensvertretern etc. Sollte sie abgerissen, saniert, umgenutzt werden?

.. zum Areal Hinterm Hauptbahnhof

Zwischen den Jahren 1992/1993 beschloß die Stadt Karlsruhe die Projektierung "Zentrum für Kunst- und Medientechnologie" (ZKM) und Hochschule für Gestaltung (HfG) nicht auf dem Gelände hinter dem Hauptbahnhof zu realisieren, sondern den Hallenbau A der ehemaligen IWKA hierfür zu nutzen. Dies bedeutete für die mehr als 30 Künstler in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat innerhalb kürzester Zeit neue, preiswerte Atelierflächen zu finden. Die Stadt hatte zur geplanten Realisierung des ZKM / Kubus des Architekten Rem Koohlhaas von der DB AG die Flächen mit den ehemaligen Unterkünften und kleineren Werkhallen für die DB-Angestellten hinter dem Hauptbahnhof erworben.

Nach der oben genannten Beschlußfassung konnten diese Flächen nicht unmittelbar einer neuen Nutzung zugeführt werden, die Stadt entschied sich dafür, das Gelände zu veräußern. Für die Zeit bis ein geeignetes Kaufangebot durch einen Investor vorliegt, vermietete die Stadt KA ab Mitte 1993 zunächst befristet auf drei Jahre, die Räumlichkeiten auf diesem Gelände an 26 "ehemalige IWKA-Künstler". Wieder einmal wurde eine nicht mehr genutzte Gewerbefläche einer Zwischennutzungsfunktion durch Künstler zugeführt.